«Der SVEB-Kurs gab mir Selbstsicherheit»
Noch nie haben sich so viele Menschen mit Fragen und gesundheitlichen Problemen an Heilpraktikerinnen oder Heilpraktiker gewandt wie heute. Und dies, obwohl viele Vorurteile darüber kursieren. Dabei ist «Heilpraktiker/in» eine geschützte Berufsbezeichnung für Personen, die eine staatliche Erlaubnis besitzen, die Heilkunde auszuüben, ohne über eine ärztliche Approbation zu verfügen.
In der Schweiz existiert das Berufsbild «Heilpraktiker/in». Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI hat im Jahre 2015 die Genehmigung erteilt für die Höhere Fachprüfung für Naturheilpraktikerin und Naturheilpraktiker. Hiermit entstand ein schweizweit anerkannter und geschützter Titel für vier spezifische Fachrichtungen: Ayurveda-Medizin, Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin (TCM) und traditionelle europäische Naturheilkunde (TEN). Die Gesetzesänderung geht auf eine der Kernforderungen zum Verfassungsartikel 118a Komplementärmedizin zurück, die eine Schaffung von nationalen Diplomen für die nichtärztlichen Berufe der Komplementärmedizin fordert. Zuvor gab es uneinheitliche kantonale Bestimmungen zur Ausübung der Naturheilkunde. Die Befugnisse eines Heilpraktikers sind durch Gesetze und Verordnungen gegenüber denen des Arztes eingeschränkt, so darf man beispielsweise keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen, keine Geburtshilfe betreiben oder bestimmte Infektionskrankheiten nicht behandeln.
Lebenstraum verwirklicht
Andrea Zulauf aus Möhlin hat sich vor zehn Jahren diesem Beruf zugewandt und bietet nebst ihrer Praxistätigkeit auch professionell Kurse hierfür an. Sie arbeitet in Menziken im Südaargau und in Möhlin. Ihr Unternehmen Passiflora Naturheilpraxis GmbH (lateinisch für die «Leidenschaftliche Blume») beschäftigt mittlerweile sechs Mitarbeitende und eine Lernende. Ursprünglich kommt Zulauf jedoch aus dem kaufmännischen Bereich. Sie hatte jedoch immer das Gefühl, zu etwas anderem berufen zu sein. Andrea Zulauf: «Bei der Ausbildung zur Naturheilpraktikerin habe ich mein Leben nochmal komplett umgestellt, meinen Job reduziert und berufsbegleitend vier Jahre die Ausbildung gemacht und diese 2009 abgeschlossen. Das war der Startschuss in meinen Lebenstraum: die Selbstständigkeit. 2012 konnte ich mir diesen Traum verwirklichen und mich komplett selbstständig machen.»
SVEB-Zertifikat als Türöffner und Basis-Grundlage
Bevor jedoch dieser Lebenstraum Tatsache wurde, mussten einige Aus- und Weiterbildungen absolviert werden. Eine davon war der Erwerb des SVEB-Zertifikats. «In meiner Zeit im HR bei IKEA habe ich mehrere Kurse intern für Lernende und Führungskräfte geleitet und unsere Mitarbeitenden ausgebildet, obwohl dafür die nötige Ausbildung fehlte. Trotz guten Rückmeldungen fehlte mir das Basis-Rüstzeug als Kursleiterin und so meinte meine damalige Chefin ich solle doch das SVEB-Zertifikat erwerben.» Bei der Lernwerkstatt Olten buchte Andrea Zulauf den Intensivkurs. «Die neue Selbstsicherheit in der Planung, Konzeption und Durchführung, die ich dank der Kurse erlernte, waren ein grosser Mehrwert. Auch habe ich gelernt, wie ich gezielt sogenannte Icebreakers einsetzten kann, um den Kurs aufzulockern und für Abwechslung zu sorgen. Die Konzeption von Kursen konnte ich nach der Ausbildung eins zu eins sofort im Beruf umsetzen. Wichtig für mich war dabei der Teil mit der Stoffreduktion, da ich meist Zuviel in der Planung vorgesehen hatte.»
Nach der Ausbildung hat Andrea Zulauf versucht, viele innovative Dinge umzusetzen. «Die Lernenden haben teilweise ihre Nasen verzogen», scherzt Andrea Zulauf rückblickend. «Die Gruppenarbeiten haben mir immer sehr viel Spass bereitet und dabei habe ich auch am meisten gelernt. Ich kann mich auch daran erinnern, dass alle Dozierenden wertvolle Erfahrungen mit uns teilten und uns den Inhalt nicht nur vermittelten, sondern direkt vorgelebt haben. Das hat mich sehr inspiriert.»
Kursleitungen als zentraler Bestandteil
Nun setzt sich Andrea Zulauf auch in ihrer neuen Tätigkeit bei der Passiflora Naturheilpraxis GmbH stark mit dem Thema Kursleitung auseinander: «Neue Konzepte professionell aus dem Boden zu stampfen, fällt mir jetzt noch leichter. Wenn ich beispielsweise ein Heilpflanzen-Seminar plane, dann brauch ich das erworbene Wissen, um das Seminar Zielgruppen gerecht, spannend und lehrreich zu gestalten. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen SVEB-Kurs damals machen konnte, denn nur so kann ich heute ein umfangreiches und ansprechendes Kursprogramm anbieten und mein Wissen so weitervermitteln.»
Andrea Zulaufs Vision ist es, den Menschen ihre Selbstverantwortung für ihre Gesundheit und Zufriedenheit bewusst zu machen und sie auf diesem Weg zu begleiten. Eine grosse Herausforderung – umso wichtiger ist es, dass die angebotenen Kurse gut aufgebaut, inhaltlich fundiert und abwechslungsreich geschult werden. Nur so ist es möglich die Menschen zu begeistern für Themen wie präventive Gesundheitsförderung, Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit.
«Für mich ist es wichtig, dass Menschen beginnen, sich im Bereich Gesundheit, Ernährung und mentalen Themen auch selbst weiterzubilden. Viele Beschwerden und Krankheiten könnten mit gezielten Massnahmen verbessert werden.» Dieses Bewusstsein zu fördern und Menschen dahin zu begleiten steht bei der Firma Passiflora Naturheilpraxis GmbH an oberster Stelle.
Daniele Ciociola
Kursleiter/innen auf Erfolgskurs
Weitere Erfolgsgeschichten von SVEB-Zertifizierten lesen unter www.lwo.ch/erfolg
Gesamtschweizerisch besitzen über 50’000 Personen das SVEB-Zertifikat Kursleiter/in bzw. Praxisausbilder/in.
Hier erfahren Sie mehr über die Ausbildungen:
Kursleiter/in: www.lwo.ch/sveb
Praxisausbilder/in: www.praxisausbilder.ch